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Dienstag, 01.03.2016

Was können die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde tun, damit das Kleingartenwesen in Hamburg eine gute Zukunft hat?

In den letzten Jahren haben wir an dieser Stelle die vielfältigen Einflüsse auf die Entwicklung des Kleingartenwesens in Hamburg beleuchtet. Im Vordergrund stand (und wird weiterhin stehen) die Zunahme der Bevölkerungszahl und der damit verbundene Wohnungsbau in Hamburg.
Die Flächenkonkurrenzen zwischen Wohnungsbau, Gewerbe und Grünflächen werden immer schärfer. Sie konnten der Presse entnehmen, dass für ca. 5.600 Wohnungen, die für die Flüchtlinge als Flüchtlingsunterkünfte im schnellstmöglichen Verfahren errichtet werden, unter anderem Landschaftsschutzgebiete in Anspruch genommen werden. Das zeigt, wie stark der Druck auf die Grünflächen in der Freien und Hansestadt Hamburg lastet.
Der Landesbund ist mit den entscheidenden Stellen in der Stadt in Gesprächen, um dafür zu sorgen, dass die Kleingartenanlagen in Hamburg nicht „unter die Räder“ kommen. Dazu wurden und werden Verhandlungslösungen erarbeitet, die im Ergebnis dafür sorgen sollen, dass die Anzahl der Kleingartenparzellen in Hamburg insgesamt nicht sinkt, sondern eher steigt.
Das ist nur möglich, wenn wir zum Beispiel näher zusammenrücken, d.h. dass wir flächenmäßige Nachverdichtungen (in Kleingartenanlagen mit übergroßen Parzellen) inklusive Sanierung der Altanlagen zulassen.
Verschiedene Verfahren mit Modellcharakter sind abgeschlossen (KGV Diebsteich -238- im Bezirk Altona) oder laufen derzeit (KGV Heimat -413- und KGV Barmbeker Schweiz -451-, das sogenannte Pergolenviertel im Bezirk Ham-burg-Nord). Es gibt also viel zu tun, viel zu verhandeln, und es steht viel auf dem Spiel!
Der Landesbund kümmert sich seit Jahren darum, dass in den Kleingartenanlagen ordnungsgemäße Zustände herrschen bzw. wieder hergestellt werden. Das ist eine schwierige Aufgabe für die Vorstände der Vereine, aber es eine Aufgabe, die in hohem Maße der Absicherung der Kleingartenanlagen in Zukunft dient.
Abwasserverstöße beispielswei­se werden von der zuständigen Behörde für Umwelt und Energie (BUE) noch energischer geahndet und ggf. zur Anzeige gebracht. In vielen Vereinen hat sich Dank der fleißigen Arbeit der Vereinsvorstände die Lage deutlich gebessert.
Der Landesbund seinerseits bietet den Vereinen u.a. Zuschüsse an, um die Finanzierung von Abkipphäusern für jeden Verein zu ermöglichen. An dieser Stelle muss von jeder Gartenfreundin und von jedem Gartenfreund die Initiative ergriffen werden, damit es keine Gründe gibt, dem eigenen Verein im schlimmsten Fall die kleingärtnerische Gemeinnützigkeit zu entziehen und die Fläche dann einer anderen Nutzung zukommen zu lassen.
Unterstützen Sie deshalb den Vorstand bei der schwierigen Aufgabe. Es dient nicht nur dem Naturschutz, sondern auch dem Schutz der eigenen Kleingartenanlage!

Dirk Sielmann
Vorsitzender Landesbund der
Gartenfreunde in Hamburg e.V.